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Die Internetseite "reiseland-korea" ist in erster Linie kein Reiseführer, sondern möchte vorrangig durch seine Bilder sprechen, um so das hier unbekannte Land Südkorea vorzustellen.  Da ein Bild wirklich mehr als 1000 Worte sagen kann, wurden Bilder ausgewählt, die einen kleinen Querschnitt geben sollen. Alle Bilder wurden vom Autor auf seinen bislang acht Koreareisen selbst gemacht. An dieser Stelle sollen dem Leser, der Korea überhaupt noch nicht kennt, jedoch einige Basis-Informationen gegeben, und einige der wesentlichen Ziele im Land beschrieben werden. Für Interessenten: einen 250seitigen und in eineinhalb Jahren erstellten Reiseführer im e-Buch Format (PDF) ist beim Autor dieser Internetpräsenz zum Selbstkostenpreis erhältlich. Nähere Informationen dazu erhalten Sie auch auf dieser Internetseite sowie auf   www.koreainfo.de .

Übersichtskarte mit wichtigen Orten in Südkorea...
Lage,  Geografie und Gliederung

Von Frankfurt aus erreicht man Südkorea in etwa 11 Stunden im Direktflug. Der Internationale Flughafen Incheon ist einer der modernsten Flughäfen der Welt und besitzt mit über 1,2 Kilometern Länge das größte Empfangsgebäude weltweit, das auch architektonisch ein Glanzlicht ist. Vom an der Westküste im Meer gelegenen Flughafen aus, welcher sich über mehrere, miteinander durch Aufschüttungen verbundene kleine Inseln erstreckt, gelangt man in knapp einer Stunde mit modernen, klimatisierten KAL Airport-Bussen nonstop in die Hauptstadt Seoul.
 
Links: das Land präsentiert sich abwechslungsreich während einer Bahnfahrt. Rechts: Allgegenwärtige Berge, hier bei Jeonju


Die Koreanische Halbinsel ist etwas mehr als 1000 km lang und an der schmalsten Stelle ca. 216 km breit.  Über 70 Prozent der Halbinsel sind von Gebirgen durchzogen, die besonders steil an der Ostküste aufragen. Nach Westen hin wird das Land flacher und in Richtung Süden läuft die Halbinsel  mit einer reizvollen Südküste und  vielen  vor gelagerten Inseln aus.

Der höchste Berg auf der koreanischen Halbinsel ist der Baekdusan, der Nationalberg der Koreaner. Dieser erloschene Vulkan liegt an der Grenze von Nordkorea zur VR China und ist 2750m hoch. Der Kratersee ist auf etwa 2190m. Der Der Berg Seorak nahe der Ostküste ist 1708m hoch und bildet die höchste Erhebung des gleichnamigen, wunderschönen Gebirgsmassivs. Der Gipfel des ehemaligen Hallasan-Vulkans auf der  Insel Jeju liegt auf 1950m. Der Jiri-Berg im südlichen Zentralteil der Halbinsel erreicht 1915m. 

Korea ist an drei Seiten vom Meer umgeben: im Westen, hin zum chinesischen Festland, erstreckt sich das Gelbe Meer. Südlich finden wir das Südmeer, und zwischen Koreas Ostküste und Japans Westküste reicht das Ostmeer (früher Meer von Korea), das heute in vielen Atlanten (seit der Besatzungszeit Koreas durch Japan 1910-1945) leider immer noch fälschlicherweise  als "Japanisches Meer" bezeichnet wird.

Zu Südkorea gehört die südliche Tropeninsel Jeju-do, die auch eine eigene Provinz ist. Auf dieser vom Vulkanismus erschaffenen und geprägten, malerischen Insel ist das Klima ganzjährig sehr warm. Jeju wird auch als das "Hawaii Ostasiens" genannt. Seit Juni 2007 ist die Insel mit ihren Lavahöhlen in die Liste der Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.

Vor der Ostküste Südkoreas befindet sich die kleine Insel Ulleungdo, die man mit einer Fähre erreichen kann. Noch weiter östlich befinden sich die beiden, normalerweise für Touristen nicht zugänglichen, kleinen koreanischen Felseninseln mit Namen Dokdo, auf die zwar Japan Anspruch erhebt, die aber koreanisch besiedelt sind.

  
Foto links: Namdaemun (Süd-Stadttor) in Seoul              Foto rechts: Blick auf Namberb mit Seoul N Tower
Die koreanische Halbinsel durchzieht etwa entlang des 38. Breitengrades eine "entmilitarisierte Zone" (EMZ, engl. DMZ). Nördlich dieser Zone befindet sich das Territorium der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik (KDVR), auch Nordkorea genannt. Nordkorea ist eine kommunistisch geprägte Volksrepublik mit Pyongyang als Hauptstadt. Südlich der EMZ ist das Staatsgebiet der Republik Korea, auch Südkorea genannt, mit einer einer parlamentarischen Demokratie. Seoul ist die Hauptstadt Südkoreas. Korea ist somit wie einst Deutschland, politisch seit dem Ende des 2. Weltkrieges zweistaatlich, jedoch sprachlich-kulturell und vom Volke her eine Nation. Wenn auf dieser Seite im Folgenden von "Korea" die Rede sein wird, ist stets Südkorea gemeint.
Die Fläche Südkoreas beträgt knapp 100 000 Quadratkilometer, die Bevölkerung zählt ca. 48,5 Millionen. Da nur etwa ein Viertel der Fläche im Flachland liegt, konzentriert sich das Gros der Bevölkerung auf die Ballungszentren und die umliegenden Orte. Ausgedehnte Felder, auf denen vorrangig Reis angebaut wird, prägen die Ebenen. Im Süden und Westen wird ebenso grüner Tee angebaut. Zusätzlich wird auf der gesamten koreanischen Halbinsel der koreanische Ginseng (Insam) kultiviert, der als medizinischer Panax Ginseng weltbekannt ist. Koreanischer Ginseng hat aufgrund des Klimas und des Bodens anerkanntermaßen die weltweit beste Qualität und dessen Anbau unterliegt strengen staatlichen Kontrollen in beiden koreanischen Teilstaaten.
Südkorea gliedert sich verwaltungstechnisch in neun Provinzen (do), sechs autonome Städte, 77 Städte (shi) und 88 Landkreise (gun), sowie der Hauptstadt Seoul. Die autonomen Städte sind Busan, Daegu, Daejon, Gwangju, Incheon und Ulsan.

Korea ist eine sehr alte Kulturnation, die Wurzeln des koreanischen Staates reichen etwa 5000 Jahre zurück. Die mythologische Gründung der koreanischen Nation wird im Allgemeinen mit dem Jahre -2333 angesetzt, der erste König war Dangun. Die koreanische Geschichte ist bewegt, man kann auf lange und stabile Staatsgebilde unter weiser Herrschaft von Monarchen, die im Sinne des Gemeinwohls regierten, zurück blicken, aber auch auf Zeiten der inneren Zerrissenheit und der Fremdherrschaft. Insbesondere das Verhältnis zu Japan ist bis heute nicht unumwölkt. Alles in Allem hat sich auf der koreanischen Halbinsel ein ethnisch sehr homogenes Volk mit einem durchaus positiven, "bäuerlichem Gemeinsinn" und einer gesunden Portion Pragmatismus etabliert, das neben buddhistischen Werten wohl auch wie kein zweites konfuzianisch geprägt ist. Bis in die Moderne hinein reichen diese traditionellen Wurzeln und Korea ist heute ein moderner Industriestaat mit einem Lebensstandard, der dem in Mitteleuropa durchaus gleichkommt. Gleichwohl hat sich diese rasante Entwicklung weg vom Agrarstaat in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts viel rascher vollzogen als z.B. in Europa. Lange blieb daher auch die politische Entwicklung Südkores hinter der wirtschaftlichen zurück: erst nach einer längeren Zeit der auf dem Koreakrieg (1950-53) fußenden, autokratischen Militärherrschaft hat die Republik Korea den Weg in die demokratischen Staaten Ende der 1980er Jahre gefunden.


Foto: Haupt-Eingang zum Gyeongbok-Palast
Seoul

Seoul hat knapp 11 Millionen Einwohner, im Ballungsraum von Seoul mit dem Umland dürften schätzungsweise 17-20 Millionen Koreaner leben. Die Stadt und das Umland sind demnach infrastrukturell hervorragend ausgebaut, der öffentliche Personen-Nahverkehr ist vorbildlich, pünktlich und trotz enormer Frequentierung sicher und sauber. Auch das innerkoreanische Verkehrswegenetz ist sehr gut ausgebaut: sowohl das Inlands-Flugsystem mit 15 Binnen-Flughäfen wie auch das Autobahn- und Landstraßen-Netz, auf dem Überland-Busse alle Städte engmaschig und mit kurzen Taktzeiten verbinden, ermöglichen dem Reisenden ein schnelles Vorankommen. Seit einigen Jahren erschließt ein ständig wachsendes Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz mit schnellen Express-Zügen die bis zu 300 km/h erreichen, die großen Städte. So kann man Busan, die südlichste Hafenstadt Südkoreas, in gut 2 1/2 Stunden mit dem KTX-Zug von Seoul aus erreichen.




Foto: Blick auf Seoul mit Hanfluss vom Nam-Berg
Die Hauptstadt ist seit 6 Jahrhunderten die unumstrittene Metropole Koreas: sie ist das Zentrum für Kunst, Kultur, Bildung und Politik. Landschaftlich liegt Seoul reizvoll, grenzen nördlich doch die Berge des Bukhansan, dessen schroffe Hänge bis zu 840 m hinauf reichen, an die Hauptstadt. Zum Ausgangspunkt für Wanderungen am Wochenende kann man somit bequem mit der U-Bahn fahren! Von Ost nach West durchquert im südlichen Teil der Hanfluss (Hangang) Seoul, der über 1 Kilometer breit ist und durch seine großen Wassermassen für ein angenehmes Klima sorgt. An den Autofreien Uferpromenaden sind ausgedehnte Wanderungen und andere Freizeitaktivitäten wie Jogging oder Radfahren möglich. Vogelschutzreservate sind ebenso entstanden, wie Vegetationszonen und Biotope mit seltenen Pflanzen und Tieren.
Zwischen Hanfluss und dem Bukhansan erhebt sich mitten in der Stadt der Namberg (Namsan), der mit ausgedehnten, bewaldeten Parks eine der grünen Lungen Seouls darstellt. Eines der Wahrzeichen der Hauptstadt, der Seoul N Tower, befindet sich auf dem Berg und ist ein beliebtes, bequem zu Fuss, mit einer kleinen Seilbahn oder dem Bus erreichbares Ausflugsziel. 2006 wurde der Turm generalerneuert und präsentiert sich nun wieder im neuen Glanz.
Neben diesen großen Erholungsbereichen innerhalb der Metropole findet sich eine Vielzahl von kleinen und auch größeren Parkanlagen die sich in der Stadt verteilen: so sind herausragend zu nennen die 5 in ihrem Stil jeweils sehr verschiedenen Palastanlagen aus der Joseon-Zeit mit ihren angrenzenden Parks und Gärten - sowie der Changgyecheong Strom, der sich als wieder freigelegtes, blaues Wasserband seit 2005 Kilometerlang durch die Stadt zieht, nachdem er in den 1970er Jahren von einer doppelstöckigen Stadtautobahn überbaut worden war. Diese wurde dann 2003-2004 jedoch ersatzlos abgerissen. Das Ergebnis ist ein innerstädtisches Erlebnis, das viele Seouler gerne nutzen, und das sowohl architektonisch wie auch ökologisch international als gelungenes Ergebnis urbaner Erhöhung der Lebensqualität Anerkennung gefunden hat. Während in anderen Städten Asiens Altstadt-Quartiere dem Straßenbau weichen, wurde hier in Seoul, einer "Boomtown" Ostasiens, erstmals bewusst ein Teil des Autoverkehrs zu Gunsten des Umweltschutzes zurück gedrängt.

  


Fotos: Changgyecheong-Flüsschen, Seoul, links abendliche Plaza am Beginn, rechts: im späteren Verlauf
Daneben ist ebenso sehenswert der 1,5 Millionen Quadratmeter große Olympic-Park mit dem Friedenstor, seinen schönen Spazierwegen und dem Velodrom sowie dem Hallenbad und der Turnhalle. Der Park wurde 1988 zur Olympiade in Seoul angelegt.

Ein weiterer Grünbereich findet man im Osten Seouls: der Acha-Berg (Achasan), wo man - mit fantastischem Blick auf die umliegende Stadt und den östlichen Hanfluss - hochalpin wandern kann.

Smog ist in Seoul so gut wie unbekannt. Durch den Han Fluss und die nahen Berge mit Fallwinden am Abend wird die Stadt meist ausreichend durchlüftet. Einzig der Gelbe Staub, welcher aus Tausenden Kilometern von China herüber weht, ist an einigen Tagen im Frühling ein Problem. Den Rest des Jahres hingegen und vor allem im Herbst, kann man den "hohen blauen Himmel" auch inmitten oder nahe von Seoul im Umland erleben, und Korea wird dem alten Namen "Land der Hohen Schönheit" durchaus gerecht, vor allem wenn das Feuerrot der Laubfärbung "die Hänge hinaufläuft" wie die Koreaner sagen.





Der Herbst kündigt sich an...



Seoul hat kulturell vieles zu bieten: ein Besuch des neuen Nationalmuseum Koreas gehört zum angenehmen Pflichtprogramm ebenso wie der Besuch einiger der Galerien, die den jungen koreanischen Künstlern Raum für ihre eigenen Schöpfungen im Spannmungsfeld von Moderne und Tradition bieten. Insadong als Künstlerviertel ist am Sonntag Autofrei, und im nördlich angrenzenden Bereich Bukchon, der einst das alte Stadtzentrum war, und zwischen den beiden Palastanlagen Gyeongbokgung und Changdeokgung liegt, kann man viele alte und renovierte Häuser und etliche kleine Boutiquen finden.

Als Gegensatz dazu empfiehlt sich der Besuch von Myeong-dong am Abend: Einkaufen für Junge und jung gebliebene Menschen, Cafes und Lifestyle-Kneipen, Straßenkonzerte, laute Händler die immer kleinere und leistungsfähigere Handys anpreisen, Hübsche Frauen, die von Laden zu Laden dem neuesten Trend hinterher eilen oder gar eigene Trends setzen, Pärchen die bummeln gehen zwischen den großen und hellen Schaufenstern, und dazwischen dann die protestantischen Missionare, die zur Umkehr vom Konsum auffordern. Quirlig und interessant ist Myeong-dong, der Inbegriff des Shoppingerlebnisses.


 
Links: Blick aus dem Jongno-Turm, rechts: nicht nur die Sonnenblumen inmitten von Seoul sind hübsch anzusehen...


Wer dann noch nicht genug hat: toppen kann man dieses Einkaufserlebnis in Seoul gleich auf mehrere Arten: nahe zu Myeong-dong findet man den traditionellen Namdaemun Markt wo lautstarke Händler auf einem riesigen Areal Alltagsdinge in ihren schier überquellen Läden anpreisen. Ein enges Gewirr von Gassen voll mit Menschen, und eine ganz andere Atmosphäre als die nahe Glitter- und Glitzerwelt von Myeong-dong. Ebenso findet man am alten Osttor Seouls den wohl größten Textil- und Bekleidungsmarkt Asiens: Dongdaemun. 24 Stunden geöffnet, 365 Tage im Jahr. Abertausende von Läden und Ständen bilden hier ein ganzes Stadtviertel, wo die modebewußte Jugend Seouls  günstig Kleidung und Accesoires findet.

Noch nobler als in Myeong-dong ist hingegen Gangnam am südlichen Hanfluss-Ufer: hier sind Edelboutiquen, Luxuskaufhäuser und teure Restaurants versammelt. Wer hier unterwegs ist, der kauft, möchte dabei aber auch gerne gesehen werden, da er es (eigentlich ist es meistens Sie, nämlich die Frauen und Töchter der High-Society - oder was sich dafür hält) sich leisten kann. Frau schaut, flaniert - und der Besucher aus der Fremde staunt. Eine Art "Schwabing" und "Schicki-Micki" - mitten im ansonsten meist bodenständigen Südkorea.


 
Links: "The Galleria", Seouls Nobelkaufhaus. Rechts: Schick ins Cafe - in Myeong-dong



COEX-Center mit Ladenstraßen, Kilometerlang



Unweit davon, Im Coex-Center, dem größten geschlossenen Einkaufscenter Koreas wiederum, kann man einen ganzen Tag verweilen, ohne dass es langweilig wird: Tausende Läden und Hunderte von Restaurants, viele Kinos, moderne Messehallen und ein großes Meeresaquarium laden zum Verweilen ein.

Wer dann Technik kaufen mag, der kann dies entweder im Osten Seouls im Techno-mart tun, oder im Westen im Yongsan-Markt, einem Stadtteil mit etwa 4000 Elektronik-Läden, wo man günstig die neuesten technischen Trends kaufen kann. Elektro-Kaufhäuser, deren Handy-Abteilungen allein größer sind als unsere Elektronik-Märkte, sind hier völlig normal. Auch wer nichts kauft: schauen alleine ist ein Erlebnis, und Handeln beim Kauf Pflicht!

Zuletzt seien genannt die modernen Kaufhäuser, die man in Seoul und in anderen Städten Koreas findet: Lotte ist hier wohl der größte Konzern dessen Namen übrigens auf eine Vorliebe des Eigentümers für Goethes Werk zurück geht. Das LOTTE gehört zu Korea wie der Kimchi. Nicht nur Kaufhäuser, auch Vergnügungsparks und Luxushotels, sowie eine "Lotteria" genannte Schnell-Restaurant-Kette gehören zu den Einrichtungen des Konzerns. Das LOTTE in Seoul "Downtown" ist hier sicherlich empfehlenswert, da es seit 2006 um ein Nobelmarken-Kaufhaus bereichert wurde. Daneben gibt es in Jamsil im südlichen Bereich das LOTTE Center mit einem gewaltigen, teils überdachten Freizeitpark, der durchaus einem Disneyland zu Ehre gereicht. Andere Kaufhaus-Ketten sind Hyundai oder auch Galleria. Allesamt sind diese Kaufhäuser sehr elegant und bieten Vollsortimente mit auch europäischen Edelmarken.



 
Links: Empfangsdame im LOTTE WORLD im Stadtteil Songpa-gu, rechts: gut sortiert - Kaufhaus-Abteilung mit Hochzeitskleidern


Neben den vielen modernen Zerstreuungen hat Seoul jedoch auch alte Teehäuser, kleine verwinkelte Altstadtbereiche, malerische Stadttempel und schöne Parks, wo man dem Alltag entfliehen kann. Damit ist die Metropole alleine schon ein lohnenswertes Ziel für den Reisenden mit wenig Zeit, und ein guter Querschnitt durch das moderne, auf der Tradition fußende Korea.


Wenn hingegen die Zeit reicht, wird man sich jedoch auch aus der Hauptstadt hinaus in das Land begeben:


Die Regionen und die Stadt Gyeongju


Südkorea hat 20 Nationalparks, die sich großräumig in die Berge oder entlang der Küsten erstrecken. Auch findet man hier sehr schöne  buddhistische Tempelanlagen: von der kleinsten Einsiedelei bis hin zum Großtempel, mit prächtigen und doch sich in die Landschaft einfügenden Bauten, sind sehr vielfältige Anlagen erlebbar. Auch Übernachtungen (Temple-Stay) sind in einigen Tempeln für Individualreisende günstig möglich.

Alle Regionen Koreas sind sehr sehenswert. Sicherlich gehört die Ostküste mit den Steilufern und dem Blick auf das Ostmeer zu den eindrucksvollen Orten, die man gesehen haben muß. Hier im nördliche Teil Südkoreas, in der Ganwang-Provinz, findet man auch das Seoraksan-Massiv, das sehr eindrucksvolle Formationen bildet. Es untergliedert sich in einen inneren und äußeren Teil. Die kleine Hafenstadt Sokcho ist Ausgangspunkt für Ausflüge in den Seoraksan.

Im mittleren Teil des Landesinneren sind die National-Parks Woraksang und Songnisan sehr sehenswert. Östlich davon ist Andong, ein kleines Dorf, in dem alljährlich im Herbst das berühmte Maskenfestival stattfindet. Auch der berühmte Andong-Soju, ein starker, aber sehr bekömmlicher Reisschnaps, kommt von hier.


  
Links: Harmonisches Miteinander von alter Hanok-Bausubstanz und der Natur. Rechts: Kimchi-Behältnisse


Viele kunsthistorisch bedeutsame Orte sind über das ganze Land verteilt und immer wieder findet man Zeugen der 5000jährigen Kultur Koreas, die auch geprägt ist von zahlreichen Überfällen, Okkupationsversuchen und Eroberungsfeldzügen: so wurde der große buddhistische Kanon, die Tripitaka Koreana, mit über 50 Millionen handgeschnitzter Schriftzeichen auf ca. 82000 hölzernen Druckstöcken im abgelegenen Haein-Tempel bei der Stadt Daegu vor den Chinesen versteckt. Die alte Hauptstadt des vereinten Shilla, Gyeongju, ist heute ein "Muesum ohne Mauern" mit unzähligen Kulturgütern, über die man im wahren Wortsinne  an jeder Straßenecke stolpern kann.
In seiner Blütezeit lebten einst 1 Million Menschen innerhalb der Stadtmauern, heute geben die großen Grabanlagen der Könige im Tumuli-Park inmitten der Stadt, sowie die nahe in den Bergen gelegene Tempelanlage Bulguksa und der Seokguram Grottenschrein, mit dem schönsten Buddhabildnis Koreas, Zeuge jener Zeit. Der Seokguram Buddha blickt gen Japan über das Ostmeer, und schützt so symbolisch das Land.  Etwa 400 Kilometer nordwestlich von Gyeongju blickt ein anderes, in den Felsen geschlagenes Buddha-Antlitz, vom Bomun-Tempel auf der Insel Ganghwa aus, Richtung China. In ihrer Symbolik bezeugen so die beiden Buddhas im Westen und im Osten zweierlei: die Schutzbedürftigkeit des Landes, das sich einst gegen zahlreiche Anfeindungen politisch zur Wehr setzen musste,  wie auch die Einheitlichkeit einer vorrangig vom Buddhismus -und bis heute vom später eingewanderten Konfuzianismus- geprägten, ländlichen Kultur.

Daegu


Altstadt-Viertel in Daegu

Daegu ist eine reizvoll gelegene Stadt im südöstlichen Gebiet und wegen seines warmen Klimas sehr geschätzt. Es ist das Modezentrum Südkoreas. Berühmt sind die Viertel mit den Stoffhändlern, noch berühmter als diese hingegen die Straße mit den traditionellen Medizinläden. Die Atmosphäre ist einzigartig. Sogar in der Luft liegt ein würziges Aroma nach Kräutern und Extrakten. Sehr ausgefallene, aber nichts desto trotz wirksame Medizin der traditionellen Chinesischen und Koreanischen Heilkunde findet man hier. Apotheken westlichen Stils sucht man hingegen in jenem alten Viertel, das auch ein kleines, aber feines Museum beherbergt, vergebens.


 
 



Busan

Busan als südlichste Hafenstadt in Korea hat ein sehr eigenes Flair und ist mit seinen "nur" 4 Millionen Einwohnern ein reizvoller urbaner Kontrast und Gegenpart zur Metropole Seoul. Bekannt durch das internationale Filmfestival bietet die Stadt aber auch landschaftlich Wunderschönes: der Meerespark Hallyo ist ein Glanzlicht und der Tempel Pomo(sa) am nördlichen Stadtende ein sehr sehenswertes buddhistisches Kloster. Auch der Friedenspark der UNO, der an die Opfer des Koreakrieges 1950-53 mahnt, ist ein lohnenswertes Ziel.

Der berühmte Küstenabschnitt Haeundae ist ein beliebter Badestrand in Korea. Einen schönen Überblick erhält man vom zentral gelegenen  Aussichtsturm über die Stadt, und zu dessen Füßen man in einem Gewirr von Altstadtgassen im Kukje-Markt sich geradezu angenehm verlaufen kann. Nicht verpassen sollte man einen Besuch im größten Fischmarkt Koreas: der Jagalchi ist etwas ganz besonderes!
Auch die unterirdischen Einkaufspassagen von mehreren Kilometern Länge parallel der U-Bahn-Linien sind ein absolutes Einkaufs-Erlebnis, und auch bei Regenwetter kann man hier ungestört bummeln gehen.

Südküste und südlicher Teil Koreas mit Gwangju

Die Südküste ist sehr reizvoll, da hier das Land flach ins Meer läuft und viele vorgelagerte Inseln existieren. Etwas nördlich ist der Jirisan-Park, der mit seinen bewaldeten Höhen oft auch als "Schweiz Koreas" bezeichnet wurde. In der nahebei gelegenen Stadt Namwon wird jedes Jahr das Chunyang Festival abgehalten, ein Fest dass auf die Geschichte einer tugendhaften Frau mit gleichem Namen zurück geht, und die in ganz Korea bekannt und beliebt ist.

Gwangju ist eine Stadt, die politisch eng mit der Demokratiebewegung in Südkorea verbunden ist. Studentenproteste in den frühen Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts sorgten letztlich dafür, dass Südkorea nunmehr einen festen Platz in der Reihe der demokratischen Staaten der Welt einnimmt. Aber auch kulturell hat die Stadt einiges zu bieten: die Gwangju-Biennale ist ein fester Bestandteil im jährlichen Kulturkalender, ebenso wie das traditionell im Oktober abgehaltene Kimchi-Festival. Kimchi ist Koreas Essensbeilage Nummer 1 und ist eingelegter Chinakohl der, fermentiert ähnlich wie das Sauerkraut, früher in der kalten Jahreszeit die Bevölkeung mit Vitaminen versorgte. Heute sind weit über 100 verschiedene Sorten Kimchi bekannt und in Seoul gibt es im Coex-Center sogar ein Kimchi-Museum. Die pikante bis sehr scharfe, aber ungemein bekömmliche Beilage ist zu einem integralen Bestandteil der koreanischen Esskultur geworden und man sagt, wer in Korea keinen Kimchi gegessen hat, der war nicht in Korea. Neben Kimchi hat natürlich in einem Land, das auf drei Seiten vom Meer umgeben ist, der Fisch in zumeist roher Form einen hohen Stellenwert. Lassen Sie sich in den Fischmärkten den frischen Fisch zubereiten. Frischer we dort geht es nicht.

Von Gwangju aus kann man weiter südwestlich nach Mokpo reisen und dann eine Fähre zur Insel Hongdo nehmen, die dem Reisenden neben einzigartiger Natur viele reizvolle Fotomotive bietet.

Jeonju und Daejon

Auf dem Weg nach Norden, auf halber Strecke zwischen Gwangju und Daejon befindet sich die kleine Stadt Jeonju. Hier kann man das alte Korea noch lebendig sehen: alte traditionelle Häuser, Hanok genannt, sind hier zu Hunderten zu finden. Die Stadt ist auch Heimat des Bibimbap, einer der bekanntesten koreanischen Speisen, die auch Touristen gerne essen: Reis mit mehreren Gemüsen, serviert z.B. in einer kochend heissen Steinschale als "Dolsot Bibimbap" mit einem Spiegelei obenauf. Alles wird miteinander verrührt, und ohne Stäbchen nur mit dem Löffel gegessen.

 
In Jeonju scheint vielerorten die Zeit stehen geblieben zu sein

Daejon ist eine moderne Metropole die man mit dem Schnellzug nur gut eineinhalb Stunden von Seoul entfernt liegt. Herausragend zu nennen ist der Science Park, der auf dem ehemaligen Gelände der EXPO liegt, sowie westlich der Stadt der Gyeyongsan Park mit dem sehenswerten Gap(sa) Tempel. Auch die Westküste mit den Stränden nahe Boryeong, eine Region in der auch Land aus dem Meer gewonnen worden ist, lohnt sich für einen Badeausflug.
 
Nahe Seoul

Die Provinz Gyeongi umschließt Seoul komplett. Hier findet man viele reizvolle Nahziele die auch einen Kurz-Besuch, z.B. anläßlich eines Stoppover, zum Erlebnis werden lassen. So ist mit der U-Bahn die Stadt Suwon südlich von Seoul schnell erreichbar und das nahe gelegene Volkskundedorf in dem sich viele, original von anderen Orten wieder errichtete Häuser aus alter Zeit befinden: ein lebendiges Museum, in dem sogar Menschen ganzjährig leben!

Suwon selbst hat darüber hinaus eine mehrere Kilometer große, restaurierte und komplett begehbare Festungsanlage aus der Zeit der alten Königreiche bewahrt, die auch Weltkulturerbe ist. Diese sollte man sich nicht entgehen lassen!

Ebenfalls südöstlich von Seoul mit dem Bus erreichbar ist das buddhstische Museum Mog-A und das unweit davon gelegene Keramikmuseum. Viele kleine Manufakturen findet man hier, wo man günstig die bekannte Seladon-Keramik Koreas kaufen kann. Koreas Keramik-Handwerk ist seit Jahrhunderten so weit kultiviert und über die Grenzen hinaus bekannt, dass im Mittelalter oftmals Keramik-Meister der Halbinsel nach Japan entführt wurden, um dem Inselreich die hohe koreanische Töpferkunst beizubringen. Damit kann man Korea in diesem Bereich durchaus als "Mutter Japans" bezeichnen.

Wer sich mit der neueren koreanischen Geschichte auseinandersetzten will, der sollte Panmunjom, das Waffenstillstandsdorf, besuchen. Es liegt in der Entmilitarisierten Zone (EMZ) und dort kann man sich direkt auf die Demarkationslinie zu Nordkorea begeben.

Meist noch interesanter als die Tour in das Grenzdorf, ist ein Ausflug mit der Eisenbahn zur nördlichsten Bahnstation Südkoreas: Dorasan. Hier sollen einst- nach einer Wiedervereinigung - die Züge aus und in Richtung Pyongyang verkehren. 2007 fanden bereits erstmalig Bahnfahrten nach Norden statt, bislang ist ein regelmäßiger Personen-Zugverkehr aber nicht vorgesehen.

Zurzeit sind zumindest Busfahrten zum nahe gelegenen Aussichtspunkt möglich, wo man mit einem Fernglas den Blick nach Nordkorea, und die EMZ-nahe Stadt Kaesong hat.

Nordwestlich von Seoul bietet die Ganghwa-Insel eine sehr schöne Landschaft mit auch prähistorischen Zeitzeugen. Es ist kaum bekannt, dass Südkorea eine der größten Dolmengräber-Dichten weltweit besitzt! Auf Ganghwa findet man einige der imposantesten Anlagen. Auch Ginseng kann man hier preisgünstig und quasi "frisch vom Feld" kaufen.


   
Foto: Seoul N Tower, Namsan 

 


KLIMA WETTERPROGNOSE:
Korea liegt in der gemäßigten Klimazone und hat vier ausgeprägte Jahreszeiten:

Ende März beginnt der Frühling. Bis weit in den Mai herrscht vorrangig schönes Wetter. Am Morgen ist es teilweise noch recht frisch, über den Tag steigen jedoch die Temperaturen schnell an.

Der Sommer beginnt allmählich Ende Juni und dauert bis in den August. Die Sommer in Korea können sehr heiß werden und gehen oftmals mit hoher Luftfeuchte einher. Im Juli fallen die meisten Niederschläge. Dann ist es sehr schwül.

Der anschließende Herbst ist angenehm vom Klima und doch noch sehr warm, er dauert von etwa Mitte September bis Anfang/Mitte November. Das Laub beginnt etwa zum Mitte/Ende des Oktobers, sich zu färben, zunächst sehr langsam, dann schneller. Die leuchtend rote Laubfärbung kontrastiert sehr schön mit den grünen Nadeln der Mischwälder und die Ginkoblätter werden leuchtend gelb.

Der Winter von Dezember bis Februar ist sehr kalt mit eisigen Tagen im Dezember von bis zu -20 Grad, gefolgt von Perioden mit recht milden Temperaturen im Wechsel. Bis in den Februar kann Schnee fallen. Im März beginnen dann wieder recht schnell, die Temperaturen zu steigen.


Das Klima ist im südlichen Teil milder als im nördlichen Teil Südkoreas, in den Bergen ist die Natur stets etwas "zurück".

Nebenstehend finden Sie drei Tagesaktuelle Wetterauskünfte zu drei ausgewählten Orten in Südkorea. Sofern Sie keine blauen Kästen sehen ist JAVA nicht aktiviert.
Rufen Sie dann folgende Adresse auf:  

http://www.wetteronline.de/cgi-bin/regframe?PRG=citybild&WMO=47108&LANG=de



(c) Thomas Schneider www.koreainfo.de